Körpersprache – Der erste Eindruck
Die meisten Menschen wissen zwar — der erste Eindruck zählt — dennoch nehmen wir es häufig damit nicht allzu ernst. Es sei denn, es kommt darauf an, etwa in einem Vorstellungsgespräch oder einer Ansprache vor einer Gruppe, und dann macht uns das Wissen darum mitunter so nervös, dass dies dem guten ersten Eindruck auch schon wieder abträglich ist.
Aber warum aber ist der erste Eindruck so entscheidend?
Was können wir tun, um möglichst gut zu wirken?
Wenn wir jemanden kennenlernen dauert es nur wenige Sekunden, bis wir eine erste Einschätzung gewonnen haben. Einige äußere Merkmale des Gegenübers werden unmittelbar – meist sogar unbewusst – im eigenen Gehirn abgeglichen und schon haben wir unseren neuen Kontakt quasi in eine Schublade gesteckt. Aber kommt derjenige da auch wieder raus? Möglich ist das, aber das kann eine Zeit lang dauern. Der erste Eindruck zählt nachhaltig.
Der erste Eindruck ähnlich einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung
Der erste Eindruck lenkt die Beziehung
Sie kommt erschwerend hinzu, die sogenannte sich selbst erfüllende Prophezeiung. Sie kennen das bestimmt! Sie haben sich gerade ein Bild von etwas gemacht und schon sehen Sie sich in Ihrer Meinung ständig bestätigt. Wir lenken dann unsere Aufmerksamkeit geradezu ganz verstärkt genau auf diese Punkte! Interessieren Sie sich beispielsweise für eine bestimmte Automarke, sehen Sie sie plötzlich ständig im Straßenverkehr und vorher haben Sie sie nie so bewusst wahrgenommen.
Die so gelenkte Aufmerksamkeit spielt sich auch bei der zwischenmenschlichen Begegnung ab und steuert so Ihre Wahrnehmung. Sie meinen, der Andere ist negativ eingestellt? Genau das werden Sie ständig in allen seinen Gesten bestätigt sehen. Von daher zählt der erste Eindruck wie kaum ein anderer Moment. Denn er bestimmt die weitere Entwicklung der Beziehung. Förderlich ist es daher, dass wir selber lernen, uns immer wieder daran zu erinnern, dass wir den anderen möglicherweise nicht so wahrnehmen, wie er ist, wie er sich selbst oder andere ihn wahrnehmen.
Der erste Eindruck ist der Entscheidene und der letzte bleibt. (Rudolf H. Ruhleder)
©Bildausschnitt Andreas Focks (Theater Marl)